„Blau-Weiß“ lässt die „Dorfschmiede“ beben
Mit „Zwiebelmett“ durch die Session:





Ausverkauftes Haus, starke lokale Büttenreden, sportliche Tanzauftritte, unterhaltsame Stimmungslieder und ein Publikum, dass von Anfang an die Akteure lautstark begleitete – besser konnte es sich auch das WDR-Filmteam im Saalbau der „Dorfschmiede“ von Familie Bozovic nicht wünschen. So wurde Prinz Hoppi I. (Derks) zum vielfach gefeierten „Fernseh-Prinzen“. Für den neuen „Blau-Weiß“ Präsidenten Lucas van Stephoudt gleich eine doppelte Premiere, denn ein Fernseh-Interview vor laufendem Sitzungsprogramm gibt es in Hartefeld auch nicht alle Tage. Traditionell eröffnete der Spielmannszug „Blau-Weiß“ die Sitzung mit einem bunten Liederreigen durch den Karneval. Nach der Begrüßung durch "Blau-Weiß"-Boss Norbert Clancett war es dann an Prinz Hoppi, seine mit Spannung erwartete Prinzenrede zu halten. Sein Tipp an die Narren: „Geht hier im Dorf in die Vereine. Dann ist das Leben nochmal so schön“, ermunterte der Prinz, der einräumte, nach seinem Zuzug von Kamp-Lintfort, die kleine Gelderner Ortschaft noch nicht ganz in sein Herz eingeschlossen zu haben. Heute habe sich das ins Gegenteil verkehrt. Als wolle die Prinzengarde diese positive Einschätzung untermauern, legte die „Mett-Garde“ für ihren Chef einen deftigen Tanz auf die Bühnenbretter. Höhepunkt selbstverständlich ihr Gardelied mit dem passenden Titel „Zwiebelmett“. Gelungen war die Überraschung der Gardisten Michael Görtz und Jürgen Tebart. Sie hatten die pensionierte Grundschullehrerin Christel Clancett gekonnt in Christel-Mett umgetauft und sogleich ein passendes Riesenposter zur Hand. Mit gewohnt sicherem und immer zündendem Wortwitz wusste Herbert Stienen zu begeistern, wie immer im gewandten Austausch mit seiner Armpuppe „Pelle“. Eher die lokale Politik im Auge hatte Herbert van Stephoudt als „Dypter“. Vor allem die Flut an Windrädern in Hartefeld, Sevelen und Oermten nahm er kritisch auf’s Korn. Neben dem sportlich ambitionierten Solotanz von „Schmaelenhof-Mariechen“ Laurie Forthmann, waren es auch die Showtänzerinnen der "Jelly's", der "Blue-White-Busters" und der "Drinka Bells", die die Jecken auf die Stühle trieben. Allesamt kamen sie ohne Zugaben nicht von der Bühne und die Narren feierten zu Recht die phantasievoll beleuchteten Kostüme. Im Kontrast dazu der gelungene Auftritt der "letzten Möhnen". Sie simulierten zum puren Vergnügen des Publikums schweigend eine erste Kinoreihe, in die immer wieder neue Gäste einrücken wollten. Ganz feines Minenspiel, das der Saal mit tosendem Applaus belohnte. Ganz dem kölschen Karneval gewidmet waren die Lieder des Stimmungssängers Paul Witgens, der aus seiner Liebe zur Domstadt keinen Hehl machte – den „Effzeh“ freilich ausgenommen. Zu Köln passte auch der Besuch des Veerter Dreigestirns, das gewohnt gesangsstark überzeugte. Zu steigern war das Programm an dieser Stelle nur noch durch die attraktiven Indianerinnen der „Cai-Piranhas“ aus Kerken und durch die Männergarde „Alles hört auf IHR Kommando“, die in Hartefeld traditionell des Schlusspunkt unter ein schwungvoll dargebotenes Programm setzte. Co-Moderator Sven Forthmann sah jedenfalls das deftige Sessionsmotto bestätigt: „Der Karneval wird richtig fett – auch Prinz Hoppi isst gerne Mett“! Gleich im Anschluss ans „Finale“ legten die DJs Stefan Laumann und Fabian Clancett richtig los und machten aus der Bühne eine Tanzfläche. Hartefeld freut sich nun auf den Rosenmontagszug der Bruderschaft, der sich ab 14.11 Uhr vom Stertjensweg aus in Bewegung setzt.


Herbert van Stephoudt